Irland, die grüne Insel, besitzt schon alleine wegen ihrer Lage einige Eigenheiten. Hierbei kann neben der Kultur, der Kunst und anderen Dingen des alltäglichen Lebens die Architektur der Bauwerke gezählt werden. Die Architektur in Irland ist derer Großbritanniens ähnlich, besitzt aber dennoch einige sehr eigene Stilelemente.

Von einer ersten irischen Architektur kann bereits schon in der Bronzezeit gesprochen werden, als keltische Stämme die Insel bewohnten und festungsartige Anlagen entlang der Küste erbauten. Die Reste dieser Bauten, sind überall in Irland zu finden. Manche davon, allen voran die Grabanlagen, sind noch sehr gut erhalten. Diese Bauwerke sind einzigartig auf der Erde. Ein typisches Beispiel der keltischen Baukunst in Irland ist die Festung Dunn Angels (gälisch: Dun aengus) auf den Aran Inseln vor der Westküste Irlands.

Ab dem 3. oder dem 4. Jahrhundert nach Christus hielt das Christentum auf der Insel seinen Einzug. Dabei entstanden schöne Kirchenbauten, die in ihrem Stil ebenfalls einzigartig sind. Sie dienten auch als Vorlage für spätere Kirchenbauten auf dem europäischen Festland.

Im Mittelalter bauten adlige Grundherren ihre prachtvollen Burgen. Andere wiederum wurden aus reinen Verteidigungszwecken erbaut. Dabei wird auch erstmalig der Einfluss Englands sichtbar. Auch die Kirchenbauten glichen fast den Kathedralen Englands. Im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit entstanden zum Teil sehr wuchtige und pompöse Burgen und Schlösser. Dies ist zumeist das Werk englischer Adliger, die auf diese Art den Iren ihre Macht demonstrieren wollten. Auf einer Irlandreise wird man nicht auskommen, ohne eine dieser prächtigen architektonischen Meisterwerke besichtigt zu haben oder gar in einem Schloßotel Unterkunft zu beziehen.

Im 18. und 19. Jahrhundert enstand in Irland eine Art viktorianisch-irischer Baustil, der vor allem in der Innenstadt Dublins an vielen Gebäuden zu sehen ist. Irland gehörte damals zum Britischen Empire und deshalb wurden viele Kunst- und Baustile aus dem Mutterland übernommen, jedoch mit einigen eigenen Elementen ergänzt. In unserer Zeit hat sich die Architektur Irlands ganz der globalen Welt angepasst. Jedoch besinnen sich manche Künstler an die alte Zeit zurück und versuchen alte, traditionelle Architketur mit modernen Elementen zu verschmelzen.