Camogie

Auch beim Camogie, das im Irischen Camógaíocht heißt, handelt es sich um ein irisches Mannschaftsspiel. Da dieser Nationalsport größtenteils den gleichen Regeln unterliegt wie das Hurling und in erster Linie von irischen Frauen und Mädchen ausgeübt wird, nennt man Camogie zuweilen auch lapidar Frauenhurling. Die größten Unterschiede zum klassischen Hurling sind die verringerte Spieleranzahl von nur zwölf Personen pro Team und die Verwendung kleinerer Hurleys. Beim Camogie ist anders als beim sehr offensiven Hurling außerdem kein Körperkontakt gestattet, weshalb es bei Matches ein wenig gesitteter zugeht.

Das Spielprinzip als solches ist jedoch nahezu identisch: Camogie-Spiele finden auf Rasenfeldern statt, die etwas größer als ein gängiges Fußballfeld sind. Die Camogie-Teams benutzen bei einem Match ebenfalls als Hurley bezeichnete Schläger, um den als Sliotar titulierten Lederball ins gegnerische Tor zu befördern, nachdem sie ihn einem Mitspieler zugepasst haben. Genau wie beim Hurling dürfen die Spieler den Ball aus der Luft fangen, allerdings dürfen sie bis zu fünf Schritte mit dem Sliotar in Händen laufen, ehe sie ihn abgeben müssen. Punkte erzielen Spieler jeweils an einem H-förmigen Tor an der gegenüberliegenden Auslinie. Ein Tor, also ein Treffer unter der Latte im H, wird als drei Punkte gewertet, ein Treffer über der Latte wiederum als einzelner Punkt.

Camogie wurde um 1904 entwickelt und wird heutzutage von mehr als 100.000 Spielern in rund 550 Clubs weltweit gespielt, die hauptsächlich in Irland beheimatet sind, jedoch gibt es inzwischen auch in Asien, Europa, Nordamerika und Ozeanien eigene Teams. Deswegen wird die jährliche „All Ireland Camogie Championship“ mittlerweile nicht mehr nur unter Mannschaften aus den 32 irischen Counties entschieden, sondern auch von einigen auswärtigen Teams bestritten. Die Meisterschaft erfreut sich beim irischen Publikum dabei so großer Beliebtheit, das Matches bis zu 35.000 Zuschauer anlocken und die Spiele sogar vom irischen Fernsehen gezeigt werden.