Das County Derry, das seit seiner Eroberung durch englische Protestanten im Jahr 1608 auch „Londonderry“ genannt wird, liegt im Nordwesten der Republik Irland zwischen Lough Neagh, Lough Foyle und dem Fluss Bann.
Das Gebiet ist schon rein geologisch interessant, da der größtenteils flache Boden aus Basalt und Kalksteinen aufgebaut ist und eiszeitliche Spuren aufweist. Im Westen des County Derry liegen die Sperrin Mountains. Im County Derry, das auf eine äußerst bewegte Vergangenheit zurückblickt, finden sich einige besondere Orte, die es zu besichtigen lohnt. Da wäre zum Beispiel das kleine Örtchen Bellaghy, das Anfang des 17. Jahrhunderts nach vorherigen Entwürfen gebaut wurde – eine der ersten Städte also, die durch Planung und nicht natürlich entstanden sind. Im Zentrum des Dörfchens steht das Bellaghy Bawn Haus, ein großer Komplex, der noch bis 1987 bewohnt war, heute aber ein Heimatmuseum beherbergt. Unter anderem beschäftigt sich das Bellaghy Bawn Museum mit dem Leben und Werk eines der bedeutendsten Künstler und Literaturnobelpreisträger der Region. Der Schriftsteller Seamus Heaney war hier zu Hause und verarbeitete seine Eindrücke über Land und Leute in seinen Gedichten.
Wer eher an natürlicher Poesie interessiert ist, der sollte sich einmal bei den Boviel Wedge tombs und den Ballybriest Court tombs, den Megalithgräbern des County Derry, umsehen. Die geheimnisvollen Steingebilde entfalten eine beinahe magische Anziehungskraft, sobald man ihnen direkt gegenüber steht.
Eine der wichtigsten Städte im County Derry ist außerdem Coleraine. Ihrem Ruf nach ist sie die älteste Siedlung Irlands. Fest steht, das sie nachweislich bereits in der Mittelsteinzeit existiert hat. In Coleraine stehen auch die Ruinen des Mountsandel Fort an der Stelle, an der sich bereits sieben Jahrtausende vor Christi Geburt die ersten Jäger niedergelassen hatten. Im Gedenken an den heiligen Patrick wurde im Zentrum der Stadt außerdem die St. Patrick’s Church errichtet, dort wo Patrick selbst seine Kirche erbaut hatte.