Die Grafschaft Offaly, eine Ebene zwischen dem Fluss Shannon und den Slieve Bloom Mountains, trägt den irischen Namen Uíbh Fhailí. Das Land der Nachkommen des traditionellen Stammes der Failge wurde jedoch bekannt unter dem Namen „King’s County“. Besagter König war Phillip II von Spanien, verheiratet mit Maria Stuart. Der unnahbare, ständig in Schwarz gekleidete und weltentrückte Mönchskönig trug nur während seiner Ehe den Titel „König von England“ und auch den Namen „King´s County“ trugen Offalys Einwohner nicht lange. Heute nennen sie die Grafschaft „Faithful County“. Dem typischen Bild der grünen Insel bleibt die Landschaft jedenfalls treu.
Die weite Ebene der Grafschaft Offaly bietet einen typisch irischen Anblick. Auf einen Iren kommen etwa 8.400 Schafe, die sich in Offaly die grünen Weiden mit Rindern und Schweinen teilen. Wo nicht gegrast wird, wächst Weizen oder Braugerste, fließt der Fluss Shannon oder zieht sich der Grand Canal von Dublin nach Ballinasloe. Aber auch in der Juteverarbeitung und der Textilindustrie sowie in der Möbelherstellung und in Brennereien finden die Bewohner Offalys Arbeitsplätze.
Fast auf jedem Erinnerungsfoto eines Irlandreisenden ist das Motiv Clonmacnoise zu finden. Der malerische Anblick der Klosterruinen am Ufer des Shannon mit zwei Rundtürmen, drei Hochkreuzen und der große Felssteinkirche Daimhliag Mor wird durch seine ungewöhnliche Entstehungslegende ergänzt. Der Klostergründer, der Zimmermann Ciarán, soll seine Gottesdienste in Zusammenarbeit mit einem Fuchs als Psalterträger und einem Hirsch als Lesepult gehalten haben. Auch die Burg Leap Castle und die größte Ausgrabungsstätte der irischen Bronzezeit, der Dowris-Hort nahe der kleinen Stadt Birr, lohnen einen Besuch. In dem georgianischen Städtchen Birr findet sich als Hauptattraktion das neogotische Birr Castle, von dem allerdings nur die Gartenanlage zu besichtigen ist. Diese schaffte allerdings einen Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde – mit den größten Buchsbaumhecken der Welt.