Dass ein armes Land nicht unbedingt arm und rückständig bleiben muss, zeigt das Beispiel Irland mehr als deutlich. Noch in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts als „Armenhaus“ der Europäischen Union bezeichnet, ist es heute eines ihrer reichsten Länder. Keiner anderen Region ist die Globalisierung so gut bekommen wie Irland.
Das Land hat nach Luxemburg das zweitgrößte Pro-Kopf-Einkommen und profitierte vor allem von den zahlreichen Fördermaßnahmen der Union sowie ausländischen Investoren, die einen erheblichen Anteil an der positiven Entwicklung der irischen Industrie hatten und haben.
Steuervergünstigungen und niedrige Lohnkosten führten zu vielen Neugründungen vor allem im Bereich des Maschinenbaus, der Pharmaindustrie und der Elektronikbranche. In einem Land, dessen Fläche überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird, ein immenser Sprung nach vorn.
Bis Mitte des Jahres 2008 konnte Irland hohe Wachstumsraten und einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnen. Die weltweite Finanzkrise hat allerdings um die Insel keinen Bogen gemacht, so dass sich Irland wie viele andere europäische Länder auch derzeit in einer Rezession befindet.
Einer der wichtigsten Faktoren, der, wie die Iren selbst sagen, zur Gesundheit ihrer Wirtschaft beiträgt, ist dabei unbestritten der Tourismus. Die herbe, urwüchsige Natur, keltische Kulturdenkmäler, geheimnisvolle Burgen und natürlich auch der Besondere Menschenschlag der Iren ist vielen Urlaubern eine Reise nach Irland wert. Und wer einmal da war, kommt immer gerne wieder. Für die Tourismusbranche hat die Insel vor allen in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen, auch wenn der Individualtourismus noch überwiegt und auf Grund der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr eine rückläufige Tendenz zu verzeichnen war. Dennoch gehört die Irische Tourismusbranche zu den innovativsten und dynamischsten weltweit und versucht gezielt, dieser Tendenz entgegen zu steuern.
Investitionen in Millionenhöhe und gezielte Werbung sollen die Gewinnung alter und neuer Gäste unterstützen. Dabei stützt man sich einerseits auf die bisher wichtigsten Besucherquellen England, Wales und Schottland und andererseits wurde die derzeitige Kampagne auf Deutschland ausgeweitet. Berichten zu Folge waren unlängst mehrere hundert Reiseveranstalter aus Deutschland in Irland zu Gast. Die Iren sind hinsichtlich der weiteren Entwicklung von Tourismus und Wirtschaft sehr zuversichtlich.